IG Freunde der Ahrtalbahn auf Exkursion in Solingen und Remscheid
Kreis Ahrweiler. Die Freunde der Ahrtalbahn waren auf Tour. Der Tagesausflug mit Bahn und Bus hatte das Oberleitungsbus-Museum in Solingen und das technische Denkmal der Eisenbahnbrücke in Müngsten zwischen Remscheid und Solingen zum Ziel. Beim Besuch in Solingen ging es dabei nicht nur um das Interesse an historischen Fahrzeugen, sondern auch um Aspekte für das Projekt eines Museums zur Ahrtalbahn, das die IG Ahrtalbahnfreunde anstrebt.
Das Oberleitungs-Museum in Solingen ist privat von einem Verein in enger Verzahnung mit den Stadtwerken Solingen geführt. In einer Halle auf deren Betriebshof sind auch die vereinseigenen Oberleitungs- und Dieselbusse untergebracht. Interessant für die Gruppe waren dabei Fragen der Finanzierung, Mitgliederzahl, Anzahl der aktiven Helfer sowie des organisatorischen Aufwands.
Der Verein Obus-Museum Solingen besitzt zehn Fahrzeuge, darunter drei Dieselbusse, einen Personenanhänger und einen Turmwagen zur Wartung der Oberleitungen, vier davon sind zur Nutzung aufbereitet. Jonas Dümpe vom Vereinsvorstand erläuterte die Einzelheiten der ausgestellten Fahrtzeuge. Ältestes Exemplar ist ein Oberleitungsbus Baujahr 1959, gebaut von der der Firma Waggonfabrik Uerdingen. Er wird seit 2017 zusammen mit einem passenden Personenanhänger für Sonderfahrten eingesetzt. Exemplare aus fünf Genrationen von Oberleitungsbussen besitzt das Museum. Eine besondere Geschichte verbirgt sich hinter dem zwischen 1968 und 1974 eingesetzten Typ TS3. Er wurde auf Lkw-Fahrgestellen für Betonmischer der Firma Krupp aus Essen von den Stadtwerken Solingen selbst gebaut. Die 80 Einheiten gingen später nach Argentinien, einen Bus kaufte das Museum zurück und arbeitet ihn derzeit auf.
Dokumentiert ist in dem Solinger Museum auch die Oberleitungstechnik. Wie Weichen und Kreuzungen in luftiger Höhe funktionieren, was der O-Bus-Fahrer wissen und können muss bei Komplikationen und welche Sicherungsmaßnahmen greifen, ist anhand originaler Technik dargestellt.
Zweites Ziel der von IG-Sprecher Wolfgang Groß organisierten Fahrt war die berühmte Müngstener Brücke, ein technisches Denkmal im Verlauf der Eisenbahnstrecke von Solingen nach Remscheid. Erst wurde die 1897 errichtete Brücke aus Stahlträgern mit dem Regionalexpress befahren, dann von unten besichtigt. Das imposante Bauwerk - heute auch als Kletterattraktion genutzt - überspannt in der Höhe von 107 Metern auf einer Strecke von 496 Metern das Tal der Wupper. 5000 Tonnen Stahl wurden verbaut. Die Müngstener Brücke mit ihrem charakteristischem großen Bogen stellte zu ihrer Zeit eine technische Sensation dar.
Foto der IG Ahrtalbahnfreunde: Die Gruppe der Ahrtalbahnfreunde an der Müngstener Brücke